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Im November 1976 trafen sich 24 Wesselinger, um der verbreiteten Unkenntnis Wesselinger Geschichte und dem zunehmenden Schwund an historischer Bausubstanz entgegenzuwirken. Sie gründeten den Verein für Orts- und Heimatkunde Wesseling.

In den ersten Jahren lag der Schwerpunkt der Vereinsarbeit auf dem Kampf für abrissgefährdete Gebäude.
1978 setzte sich der Verein erfolgreich für den Erhalt der Inselhäuser an der Bahnhofstraße ein, sie wurden unter Denkmalschutz gestellt.
Der Kampf um den Erhalt des Jagdhauses Entenfang und der Teiche nach historischer Vorlage
führte nach langen Jahren schließlich doch noch zu einem guten Ende.

Leider konnten folgende Abrisse nicht verhindert werden:

  • der Urfelder Wasserturm 1983,
  • die Posthäuser 1984 (obwohl ein Renovierungswettbewerb ausgeschrieben wurde und
    trotz massiven Einspruchs des Vereins ließ die Post sie abreißen),
  • der Kronenhof 1985 (trotz massiven Einspruchs des Vereins),
  • der Turm der Godorfer Burg 1988 und
  • das Mahnmal am Friedensweg (beim Bau des Westrings).

1950-64

1950-64

Das „Judengässchen“ existiert mit seiner alten Bausubstanz weiter, aber es gibt in Bevölkerung und Verwaltung Kräfte, die nicht wollen, dass an seine Historie erinnert wird: das vom Verein aufgehängte Straßenschild wurde gestohlen.

Ab 1980 prämierte der Verein die originellsten freien Fußgruppen im Wesselinger Karnevalszug; wegen Androhung der Aberkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt musste 1985 die Prämierung eingestellt werden.

Ab 1983 bildeten sich zwei neue Schwerpunkte:

  • Die Heimatblätter und andere Publikationen zur Wesselinger Geschichte wurden herausgegeben. Die von den Mitgliedern der Redaktion in mühevoller Fleißarbeit erstellten Artikel sind so fundiert, daß der Deutsche Heimatbund 1991 bei der erstmaligen Prämierung von Heimatzeitschriften die „Wesselinger Heimat- und Geschichtsblätter“ als beste lokale Heimatzeitschrift der Bundesrepublik auszeichnete (bei 140 Bewerbungen).
  • Der Verein führt Vorträge, eigene Ausstellungen, Wanderungen, Tagesfahrten, Führungen und Studienfahrten durch:
    • Vorträge von Rudolf Pörtner, Dr. Bursch, Prof. Dr. Heinz Günther Horn, Dr. van Rey, Dr. Herborn, Herrn Tönsmann, Dr. Döring u.a.m.
    • Dia- und Filmvorträge von verschiedenen Redaktions- und Vereinsmitgliedern
    • Eigene Ausstellungen: Spuren der Römer, Photos von Wesseling einst und jetzt, die ’Herrlichkeit’ Keldenich, Die Flotte Lotte und der Schaumschläger
    • Wanderungen durch den Villewald, Dünstekoven und Bachwanderungen an Dikopsbach, Kitzburger Mühle, Rheindorfer Bach, Mühlen- und Pingsdorfer Bach
    • Führungen durch Lechenich, Konradsheim, Rhöndorf und natürlich in Wesseling und seinen Kirchen
    • Führungen durch Kirchen und Museen in Köln (unter dem Dom, im Kapitol, Pantaleon, Lyskirchen, Kunibert, diverse Ausstellungen) und Bonn (Münster, Schwarzrheindorfer Doppelkirche, diverse Ausstellungen)
    • Tagesfahrten u. a. nach Zülpich, Limburg, Aachen, Mainz, Münster, Speyer, Alsfeld, Xanten, Schmallenberg, Flandern, in den Braukohletagebau
    • Studienfahrten nach Franken, Sachsen, Frankreich (Montfaucon u. Soisson, Alesia u. Burgund, Provence), Italien, Polen

    (Diese Liste ist längst nicht vollständig)

Auf Betreiben des Vereins wurde der Schwingeler Hof unter Denkmalschutz gestellt.
Er wurde zum Kulturzentrum. Es gab hier schon verschiedene Ausstellungen und Konzerte,
die städtische Galerie wurde nach hier verlegt. Der Verein für Orts- und
Heimatkunde hat im Schwingeler Hof ein Heimatmuseum eingerichtet.
Dort zeigen wir Wechselausstellungen. Wir begannen mit „Wesseling alaaf“,
mehreren Ausstellungen, die sich der Reihe nach den Wesselinger Karnevalsvereinen widmen.
DLRG, Wesseling aus der Sicht von Künstlern und andere folgten.

Schwingler
Der Verein erstellte ein Verzeichnis der alten Pumpen.
Er registrierte die alten Grabkreuze in Keldenich und Berzdorf,
erstellte mit dem Landeskonservator ein Restaurierungskonzept und
half beim Aufstellen der restaurierten Kreuze.

GrabkrzeBerz
Der Verein begleitete die Ausgrabungen und Herrichtung der Villa Rustica
an der Herseler Str. und wies auf das Trümmerfeld der Villa Rustica „Schäfersburg“
nördlich der Klobbotzstr. hin.

VillaRust
Vom Verein wurde ein Gedenkstein nahe des Standortes der 1938 niedergebrannten Synagoge errichtet.
2006 wurde die kleine Grünfläche von der Stadt Wesseling zu einer Gedenkstätte umgestaltet.

057 MahnmSynag07

Ein Gedenkstein für die Opfer des II. Weltkrieges wurde auf dem Friedhof Friedensweg aufgestellt.
Ein Teil von einem römischen Grabmal, das vermutlich eine ähnliche Größe wie das des Publicius in Köln hatte, ließ der Verein nachbilden. Sie ist jetzt im Rathaus am Eingang zum Bürgeramt angebracht.
Nach und nach bringt der Verein Hinweisschilder an den Baudenkmälern an, eine Aufgabe, die in anderen Städten vom Kulturamt geleistet wird.

Dr. Christoph Ehmann, Mitbegründer und erster Vorsitzender des Vereins von 1976 bis 1979, erhielt 1988 die erste Kulturplakette der Stadt Wesseling für seine Arbeit „Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wesseling“.
Die Redaktion der „Wesselinger Heimat- und Geschichtsblätter“ erhielt 1998 ebenfalls eine Kulturplakette.

Die Mitgliederzahl des Vereins ist mittlerweile auf 426 angestiegen.
Natürlich freuen wir uns, wenn noch weitere Menschen Interesse an unserer Arbeit finden, unser Wissen abfragen oder bereichern, uns um Führungen u.ä. bitten, zahlendes oder gar aktives Mitglied werden wollen.
Bitte informieren Sie uns.

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